Herrn Mayers Obsessionen

250 Brillen und ein Krimi

Lorgnette und Nasenquetscher

Zahlreiche merkwürdige Varianten von Brillenfassungen wurden erfunden, um die Gläser richtig vor den Augen zu positionieren. Es dauerte über 600 Jahre bis die moderne Ohrenbrille bequem und komfortabel dem Gesicht angepasst war.

Im Mittelalter wurden Nietbrillen und Bügelbrillen mit Fassungen aus Holz, Horn oder Leder mit der Hand vor die Augen gehalten. Spanier und Italiener verwendeten ab 1580 Fadenbrillen, wobei eine Bügelbrille mit je einer Fadenschlinge am rechten und linken Ohr befestigt wurde.
In Nürnberg wurde die Drahtbrille, auch Klemmer oder Nasenquetscher genannt, entwickelt. Sie bestand aus einem einzigen langen Stück Draht, das genutet und um die beiden Gläser gebogen wurde. Sie wurde auf den Nasenrücken geklemmt - so wie später der Zwicker.

Vornehmer waren die Scherenbrillen, deren gestielte Fassung aus Horn von unten vor die Augen geführt wurde. Mit schönen und kostbaren Fassungen aus Silber oder Gold nannte man sie „Binocle d’Incroyable“. War der Griff seitlich an der Gläserfassung befestigt, spricht man von einer Lorgnette, von der es viele Varianten gibt: Stiellorgnette, Klapplorgnette, Springlorgnette…
Erst um 1850 wurde die moderne Ohrenbrille entwickelt, deren Bügel um das Ohr herum gelegt wurde.

Eine spannende Ausstellung zum Ausleihen - Krimi inklusive!

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